Fachwerkhaisla

das "fachwerkhaisla"

Mitten im Zentrum der Stadt Münchberg an der Pulschnitz steht das älteste Gebäude unserer Stadt - das "Fachwerkhaisla". Die erste urkundliche Nennung dieses alten Fachwerkgebäudes kann auf das Jahr 1650 datiert werden. Anschließend ging das Anwesen in die Hände eines Metzgers, Schmieds und eines Bäckers über. Das Rückgebäude wurde im Jahr 1796 angebaut. 

Nach einer Renovierung um das Jahr 1900 und dem ein oder anderen Besitzerwechsel ging dieses altehrwürdige Gebäude im Jahr 2015 in den Besitz der Stadt über. 

2015 stand der Abbruch dieses Gebäudes im Raum. Eine Arbeitsgruppe schloss sich daraufhin zusammen, um ein Umdenken bei den Behörden zu erwirken. Nach Besuchen der Denkmalbehörden und konstruktivem Austausch mit der Stadt gelang es, dass von einem Abriss Abstand genommen wurde.


Um auf mögliche Fördermittel für den Umbau des Fachwerkhaislas zurückgreifen zu können, bedarf es eines Nutzungskonzepts. 

Hierfür wurde ein Werkstattverfahren ins Leben gerufen. Im Frühjahr 2020 trafen sich Vertreter der Regierung von Oberfranken, des Landkreises Hof, der Werbegemeinschaft Münchberg e.V., der MünchBürger e.V., der Stadtratsfraktionen Münchberg, der Ideengeber Kulcity, der Münchberger Genusshandwerker und natürlich der Stadtverwaltung Münchberg, um zusammen mit dem Architekturbüro Hüttner aus Lichtenberg ein verbindliches Bauprogramm für unser Fachwerkhaisla zu entwickeln (siehe Foto). Die Ergebnisse wurden in einem Raumprogramm, welches vom Architekturbüro Hüttner erstellt wurde, festgehalten. 

 

Dieses Raumprogramm war Grundlage für eine Mehrfachbeauftragung durch die Stadtverwaltung. Am 29.07.2021 hat der Stadtrat den Beschluss für die Erstellung eines Vorentwurfes zur Neugestaltung und Sanierung des Fachwerkhaislas in Form einer Mehrfachbeauftragung mit drei Planungsbüros gefasst. Dabei fiel die Wahl auf Schlicht Lamprecht Kern Architekten PartGmbB aus Schweinfurt, Kühnlein Architektur aus Berching und Architekturbüro Dietrich Scheler aus Münchberg.

Unser historisches Fachwerkhaisla in der Stadtmitte soll zum Genusshaisla umgebaut werden.
Für das Gebäude wurden folgende Nutzungsprofile festgelegt:

  • Genuss erleben
  • Einfach Sitzen
  • Genusswerkstatt
  • Veranstaltungen

Am 03.02.2022 kam das Auswahlgremium mit Vertretern aus Behörden, Politik und Gesellschaft zusammen, um eine Empfehlung für den Stadtrat zu geben. Nachdem die drei Planungsbüros ihre Entwürfe vorgestellt haben, wurden diese diskutiert. Das Gremium war sich einig, dass alle drei Entwürfe sehr gelungen sind. 

Schließlich hat jeder Teilnehmer seine Einschätzung in einer Bewertungsmatrix, die die architektonische und räumliche Gestaltung, das Erfüllen des Raumprogramms und der Funktionalität sowie Realisierbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit näher betrachtet, niedergeschrieben.

Die Auswertung übernahm der Verfahrensbetreuer Ralph Stadter von der RSP Architektur + Stadtplanung GmbH aus Bayreuth. 

Nach Auffassung des Auswahlgremiums stellt die Arbeit des Büros Schlicht Lamprecht Kern Architekten den passendsten Entwurf für die geplante Sanierung und den Umbau des Fachwerkhaislas zum „Genusshaisla von Kulcity“ dar. Der Stadtrat hat in der Februar-Sitzung beschlossen, das Büro Schlicht Lamprecht Kern Architekten aus Schweinfurt mit den weiteren Leistungsphasen zu beauftragen. 

Beim ausgewählten Entwurf soll der linke Anbau rückgebaut werden, damit ist die Blickachse frei und die Wegeführung wird nicht unterbrochen. Der Kern des Gebäudes bleibt erhalten, im hinteren Bereich soll quer dazu ein Anbau entstehen. Das Dachgeschoss wird, nicht nur aus Gründen des Denkmalschutzes, nicht ausgebaut.